Georgisches Alphabet: Kultur und Schrift vereint
Georgisches Alphabet, eine der ältesten Schriften der Welt, wird seit dem 5. Jahrhundert in Georgien verwendet. Es besteht aus 33 Buchstaben und wird von etwa 4 Millionen Menschen weltweit verwendet, hauptsächlich in Georgien und anderen Kaukasusregionen, in einem Teil der Türkei und des Irans. Das georgische Alphabet hat eine einzigartige Schreibweise und Aussprache, die sich stark von anderen Schriften unterscheidet.
Es gibt keine genaue Datierungsquelle über die Einführung des georgischen Alphabets. Es gibt verschiedene historische Quellen und Meinungen zu jedem. Am 30. November 2016 wurde das georgische Alphabet von der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
Einer alten Überlieferung nach ist die georgische Schrift um 300 v. Chr. eingeführt worden. Bis heute gefundene Inschriften gehen auf das 5. Jh. zurück. Vieles deutet darauf hin, dass es lange vor der Annahme des Christentums in Georgien eine vorchristliche Literatur gegeben hat, die älter als zweitausend Jahre ist.
Das erste gedruckte georgische Buch – „Georgisches Alphabet mit Gebeten“ wurde 1629 in Rom veröffentlicht. Die erste Druckerei in Georgien wurde 1708-1709 während der Regierungszeit von Wachtang VI. gegründet.
Das heute gebräuchliche Alphabet heißt Mchedruli (Reiterschrift). Diese Schrift kennt keine Unterschiede zwischen Groß- und Kleinbuchstaben. Die Orthographie ist dabei sehr einfach: Jeder Buchstabe entspricht genau einem Laut und für jeden Laut gibt es auch nur eine einzige Schreibweise.
In der Zeit der Sowjetunion hat man die georgische Sprache als Muttersprache betrachtet, jedoch blieb Russisch Amtssprache. Seit der Unabhängigkeit Georgiens in den 1990er Jahren wurde Georgisch dann erneut zur Amtssprache.